Veröffentlicht im LOMIT Nr. 641
Wir alle nutzen heute ganz selbstverständlich digitale Karten – sei es im Auto mit dem Navigationssystem oder bei Ausflügen mit Wander- oder Fahrrad-Apps. Viele Apps dieser Art basieren auf dem offenen Kartenmaterial von OpenStreetMap.
Mich faszinieren Karten schon lange – sie helfen ja buchstäblich dabei, neue Wege zu entdecken. Als aktives Mitglied der OpenStreetMap Foundation versuche ich seit vielen Jahren, zur Verbesserung dieses weltweiten Kartenprojekts beizutragen. Als ich vor zwei Jahren nach Loheland gezogen bin, war es für mich ganz selbstverständlich, auch hier das Kartenmaterial zu ergänzen – Wege, Gebäude und Details etwa. Doch je mehr ich mich mit Loheland beschäftigt habe, desto mehr spannende Geschichten und Hintergründe über diesen besonderen Ort und seine Architektur sind mir begegnet – Informationen, die deutlich über das hinausgehen, was auf eine primär für die Navigation gedachte Karte gehört.
Gleichzeitig wurde ich beim Spazierengehen mit Kindern und Hund oft von Besucher:innen nach dem Weg gefragt. Ein Besuch in einem Zoo mit einer besonders gelungenen App während der Sommerferien gab dann den letzten Anstoß: Warum nicht auch für Loheland eine interaktive Karte schaffen, die Besucher:innen Orientierung bietet – aber eben auch einen Einblick in die Geschichte und die Besonderheiten des Ortes? Nicht als Ersatz für das persönliche, nach dem Weg fragende, Gespräch – auch wenn unsere Web-App eine Navigation zu Fuß ermöglicht – sondern als ergänzendes Angebot, das jederzeit zugänglich ist.
Glücklicherweise stieß die Idee bei der Öffentlichkeitsarbeit und dem Archiv auf offene Ohren – und auf eine Fülle an sorgfältig aufbereiteten Texten zur Geschichte der Gebäude, die meine eher technische Herangehensweise ideal ergänzten. Gemeinsam konnten wir so zum Tag des offenen Denkmals die neue Loheland-Karten-App offiziell einführen.
Wer heute durch Loheland spaziert, findet auf den neuen Übersichtstafeln QR-Codes, mit denen sich die Web-App ganz einfach aufrufen lässt. Und wer das LOMIT zuhause digital liest, kann einfach https://karte.loheland.de/ ansteuern.
Und es geht natürlich weiter: Derzeit entsteht ein virtueller Rundgang, mit dem sich Loheland auch aus der Ferne noch besser erleben lässt. Auch der bisher etwas versteckte Audio-Guide wird bald noch leichter auffindbar und besser integriert sein. Die Liste an weiteren Ideen wächst ständig.